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Verkehrsregeln, Verhalten im Straßenverkehr (- Beitrag wird nicht angezeigt -)
Softballboy
26.07.2006, 09:20 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
Irgendwie hast du ja recht, aber lieber drängel ich nicht, spar mir 50€ + 2 Pkt. und komme etwas langsamer voran.
schnullerbacke
26.07.2006, 09:20 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
Da kommt man schon ins Grübeln...
Was aber andererseits meine Einschätzung untermauert, dass Rechtsüberholen eben nicht so gefährlich ist wie zu geringer Sicherheitsabstand. Und wenn ich sehe, wie auf der linken Spur viele (sehr viele) zwar schön "langsam" aber mit viel zu wenig Abstand fahren, dann töffel ich lieber gleich mit konstant 120 statt 115,5 (als Beispiel) rechts und hab meine Ruhe.
durbanZA
26.07.2006, 10:08 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
dass Drängeln teilweise gefährlicher ist als Rechtsüberholen, bestreitet niemand. Auch die Rechtsfindung nicht.
Georg_g
26.07.2006, 10:29 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
Und immer schön die Quelle angeben, wenn man aus dem Netz abkupfert!
http://www.google.de/search?hl=de&q=%22Seit+de
r+neuen+Dr%C3%A4nglervorschrift%22&meta=
Softballboy
26.07.2006, 10:49 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
Ja ihr habt schon recht, die rechtsfinung ist von gegensätzen gespickt. Aber tortzdem halten sich (fast) alle dran (was ja gut ist)...
Michael (Wien)
26.07.2006, 11:46 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
»Folgende, etwas bizarre, Angebote des Gesetzgebers existieren:
Drängeln: 250 EURO,4 Punkte + 3 Mon.Fahrverbot
Rechts überholen: 50 EURO + 3 Punkte (kein FV!)«
Bizarr finde ich hier nur das zweite 'Angebot'. Eigentlich sollte das IMHO lauten: "Rechts überholt werden: 50 Euro + 3 Punkte (kein FV)".
Dass auf Drängeln hohe Strafen stehen, ist ja in meinen Augen absolut OK. Aber wieso der Gesetzgeber derart die Träumer & Oberlehrer begünstigt, verstehe ich auch nicht.
Einfach rechts an den teilweise grimmigen Windschattenduellen auf der mittleren und linken Spur vorbeiziehen (klarerweise ohne nachher jemandem in die Spur zu schneiden o.ä.) ist m.E. die stressfreieste Variante und auch mit sehr wenig Risiko behaftet, wenn man aufmerksam ist (man kann ja zur Not auf den Standstreifen ausweichen *g*). (offtopic: Aber bei Euch müssen ja auch Zweiradfahrer in der Stadt an der Ampel so tun, als schleppten sie 10 Kubikmeter Blech mit sich herum.)
LG,
Mike
kind87
26.07.2006, 12:21 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
Danke für den Tipp!
Bei uns in Schleswig-Holstein gibts ja keine 3-spurige Autobahn -Ausnahme ist und bleibt da die A7 zur Ferienzeit, wo der Standstreifen befahrbar ist, jedoch meist nicht genutzt wird und man eh nicht schneller als 120 fahren darf- aber ich werds mir mal merken, falls ich nochmal zwischen Hamburg und Bremen fahren muss oder runter in den Ruhrpott. Obwohl, für mich hieße das in jedem Fall Verlängerung der Probezeit, oder?!
Ist euch mal aufgefallen, wann am meisten Brei auf der linken Spur ist? Wenn rechts mehr als ein LKW fährt und alle Leute, die mit ihrer Schüssel max. 120-130 fahren können/dürfen/wollen, dann kurz bevor sie dem LKW hinten drauf sitzen, auf die linke Spur wechseln und die netten Herren in Anzügen in BMW oder was auch immer mal gepflegt ausbremsen....Sehn die nicht, dass da was im Rückspiegel ganz schnell größer wird?
durbanZA
26.07.2006, 13:21 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
@kind87 Dann bist Du in S-H noch nicht viel rumgefahren, zumindest hast Du die A1 noch nicht erreicht, die zwischen der Landesgrenze und dem AD Bad Schwartau auf ganzer Länge dreispurig ist.
@Michalel: Das sehe ich anders: Linksspurpenner ärgern uns zu Tode. Sie provozieren und nerven, ich gehe jedes mal fast an die Decke, wenn ich meine Geschwindigkeit plötzlich stark reduzieren muß, weil einer vor mir schläft. Gefühlsmäßig sollte die Strafe hier höher sein.
Aber der wichtige Unterschied ist: Rechtsüberholen stellt ein viel höheres Gefährdungspotential dar.
Die wenigsten Linksspurschleicher blockieren die links Spur absichtlich, sondern ledigleich deshalb, weil sie schlafen. Wer schläft, wacht irgendwann auf und handelt dann kurzschlußmäßig: Er zieht unvermittelt rechts rüber. Und wenn Du dann gerade rechts vorbeirauscht, sieht es böse aus. Da ist genug bei passiert. Viel mehr als durch schlafende Linksspurschleicher, die uns aber umso mehr ärgern.
Eine Aufhebung des Rechtsüberholverbots hätte übrigens zwingend eine Aufhebung des Rechtsfahrgebots zur Folge. Weitere Konsequez: Wir würden täglich in kilometerlangen Schlangen hinter 3 gleich langsamen Fahrzeugen über alle drei Fahrzeugen mit 80 hinterherschnecken.
durbanZA
26.07.2006, 14:00 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
hehe, für eine Standspur auf der A 21 hat es dann aber doch nicht gereicht ;-)
kind87, wo wohnst Du denn?
Michael (Wien)
26.07.2006, 14:01 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
@durbanZA:
»Die wenigsten Linksspurschleicher blockieren die links Spur absichtlich, sondern ledigleich deshalb, weil sie schlafen. Wer schläft, wacht irgendwann auf und handelt dann kurzschlußmäßig: Er zieht unvermittelt rechts rüber. Und wenn Du dann gerade rechts vorbeirauscht, sieht es böse aus. Da ist genug bei passiert.«
ACK. Gerne wachen sie kurz vor einer Autobahnabfahrt auf, da hätte ich schon zweimal fast jemanden "abgeschossen", wenn ich ähnlich verträumt unterwegs gewesen wäre.
Aber ich finde halt nicht, dass dann nur der Rechtsüberholer der Böse & Gefährliche ist bzw. sein sollte. Warum stellt Rechtsüberholen überhaupt ein Gefährdungspotenzial dar? Weil man damit andere per se gefährdet, bedrängt, nötigt, zu irgendwelchen Manövern zwingt?
Nichts davon. Rechtsüberholen ist -- sehr vereinfacht und polemisch gesagt -- nur den Träumern und Oberlehrern zuliebe verboten.
Das habe ich ja mit "begünstigen" gemeint: auf der linken Spur dahinträumen und dann z.B. guten Gewissens ebenso verträumt vor einer Abfahrt plötzlich nach rechts ziehen gilt offenbar als lässliche Sünde. Aber wehe man fährt einfach auf der rechten Spur mit erlaubter Geschwindigkeit dahin und so ein Träumer knallt einem von links ins Auto. Dann hat man die A...karte gezogen, ist plötzlich ein Rowdy und der Hauptschuldige. Sehe ich einfach überhaupt nicht ein.
LG,
Mike
kind87
26.07.2006, 22:45 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
@durbanZA: Ich wohn im Kreis Steinburg.
Bad Schwartau hab ich bisher nur mit dem Zug bereist, aber mir kam gerade in den Sinn das wir ca 3. Wochen nach bestandener Prüfung über HH nach HL gefahren sind und da haben wir extra nochmal Fahrerwechsel gemacht, damit wir beide alle 3 Spuren voll ausnutzen können...(schneiden und solche Spielchen)...Zumal da überhapt niemand außer uns fuhr, war das echt spaßig. Danke für den Wink mit dem Zaunpfahl
Naja, die mir bekannteren Strecken liegen halt hier in der Nähe, also A23, A7 und einige nette Bundesstraßen. Sagen wir mal so: Viele der Autobahnen und Bundesstraßen, die in die Metropole HH oder ans Wasser (Großraum KI/Laboe) führen.
durbanZA
27.07.2006, 10:36 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
na ja, micheal, du fährst eben nicht verträumt an dem Kandidaten rechts vorbei, sondern vorsätzlich, weil Du nicht warten kannst, bis der Träumer aufwacht.
@kind meiner Meinung nach wäre ein 6-streifiger Ausbau der A 7 in diesem Bereich auch nicht das Verkehrteste, aber die Standspurfreigabe ist ja schoneimal ein Weg dahin...
Michael (Wien)
27.07.2006, 11:33 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
@durbanZA
»na ja, micheal, du fährst eben nicht verträumt an dem Kandidaten rechts vorbei, ...«
Zumeist GsD nicht.
»... sondern vorsätzlich, weil Du nicht warten kannst, bis der Träumer aufwacht.«
Und? Wo dieses Argument jetzt hinführen soll, ist mir nicht klar :-)
lG, Mike
durbanZA
27.07.2006, 12:03 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
hehe :) Das beziehe ich auf die Einstufung auf "lässliche Sünder" und "Rowdy":
Derjenige, der vorsätzlich einen Verstoß begeht, wird hierzulande nunmal härter bestraft als der, der fahrlässig handelt. Und in der Regal ist das auch gut so. Das Fehlverhalten eines anderen darf nicht zu anderem regelwidrigen Verhalten verleiten. Lässt man sich dennoch zu soetwas hinziehen, ist man selbst schuld, nicht der der einen zu der Tat verleitet hat.
Michael (Wien)
27.07.2006, 12:27 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
»Derjenige, der vorsätzlich einen Verstoß begeht, wird hierzulande nunmal härter bestraft als der, der fahrlässig handelt. Und in der Regal ist das auch gut so.«
Soweit ACK. Aber dass die penetranten Linksfahrer "liebenswerte Träumer" sind und die Rechtsüberholer vorsätzlich handelnde Rechtsbrecher, ist letztlich eine Vermutung. Jedenfalls wird niemand unvermittelt und ohne sein Zutun auf die linke Spur gespült.
»Das Fehlverhalten eines anderen darf nicht zu anderem regelwidrigen Verhalten verleiten.«
Rechtsüberholen bzw. -vorbeifahren (mit entsprechender Vorsicht und Aufmerksamkeit ausgeführt, nicht mit 100 km/h Überschuss vorbeifetzen) sollte m.E. eben nicht regelwidrig sein. Genau das ist es ja, was die Träumer (wenn sie's denn sind) bestärkt und viel zu sehr aus der Verantwortung entlässt.
"Fahr ruhig so lange wie möglich links, mach dir keinen Stress mit Spurwechseln, Blinken, Rückspiegelschauen. Guck ein bisschen auf die Straße (und den Tacho), ansonsten träume vor dich hin und wähle das Tempo so, wie's dir passt, egal wie lange die Fahrzeugschlange hinter dir ist. Du machst es ja sicher nicht absichtlich. Du bist nur nicht ganz bei der Sache.
Wenn sich jemand dagegen wehrt ohne dich zu bedrängen oder gefährden, indem er dich einfach rechts überholt, ist er im Unrecht und hat im Zweifelsfall die A...karte gezogen. Wäre ja auch eine Zumutung, von dir mehr Aufmerksamkeit und Konzentration zu verlangen und dich beim Träumen zu stören. Also: im Zweifel immer schön links halten & dream your dreams."
Tolle Botschaft, die der Gesetzgeber da verbreitet.
LG, Mike
durbanZA
27.07.2006, 13:10 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
Wenn man das Rechtsüberholen erlauben würde, müsste man zwangsläufig das Rechtsfahrgebot aufheben. Damit hätten wir genau das Gegenteil des gewünschten Effekts: 1. Dauernd Linksschleicher, um die wir uns rumschlängeln müssten, Dauerstau, weil dann alle Fahrstreifen von 80- Fahrenden Sonntagsfahrern blockiert wären. Außerdem würde das vermutlich mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 110- 120 km/h (wie in allen anderen Ländern, in denen das Rechtsfahrgebot nicht gilt) einhergehen.
» Wenn sich jemand dagegen wehrt ohne dich zu bedrängen oder gefährden, indem er dich einfach rechts überholt, ist er im Unrecht und hat im Zweifelsfall die A...karte gezogen. «
Eine Gefährdung ist ja gerade gegeben. Natürlich ist der unmittelbare Verursacher der Linksschleicher, der unvermittelt nach rechts zieht, und den Rechtsüberholer schneidet. Dennoch kann man die Gefahr durch das Unterlassen des Rechtsüberholen ausschließen. Es steckt einfach eine potentielle Gefahrensituation dahinter, die ausgeschlossen werden muss.
Es ist ja auch nicht so, dass dem Fehlverhalten des Unfallfahrers nicht Rechnung getragen wird: Er trägt bei einem Unfall einen erheblichen Schuldanteil durch die Vernachlässigung der Sorgfaltspflichten beim Spurwechseln, Rechtsüberholen hin oder her.
Eine Aufhebung des Rechtsüberholverbot würde zu chaotischsten Situationen auf unseren Straßen führen, weil eben nur ein kleiner Teil der Autofahrer so sicher, umsichtig und vorausschauend rechts überholt wie Du: Wenn das Rechtsüberholen erlaubt wäre, würde sich dauernd folgene Situation stellen:
Ich fahre mit gemütlichen 140-150 an einem LKW vorbei, hinter mir ein Fahrzeugführer, der offensichtlich schneller wäre. Und noch bevor ich daran denke, hinter dem LKW wieder normal nach rechts zu scheren, geht der hinter mir voll aufs Gas und zieht rechts an mir vorbei und fährt in engem Slalom zwischen den anderen Fahrzeugen vorbei. Solche extrem gefährlichen Situationen würde es täglich geben.
Daher würde man zwangsweise das Rechtsfahrgebot aufheben. Die Konsequenzen davon habe ich ja schon genannt.
Michael (Wien)
27.07.2006, 13:40 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
»... so sicher, umsichtig und vorausschauend rechts überholt wie Du:«
Lüge ich so gut, oder bist Du einfach ein alter Schmeichler?
»Wenn man das Rechtsüberholen erlauben würde, müsste man zwangsläufig das Rechtsfahrgebot aufheben.«
OK, dann nicht vorbehaltlos erlauben. Aber es zumindest etwas differenzierter sehen bzw. sanktionieren. Bei einer Situation wie von Dir beschrieben ...
»Ich fahre mit gemütlichen 140-150 an einem LKW vorbei, hinter mir ein Fahrzeugführer, der offensichtlich schneller wäre. Und noch bevor ich daran denke, hinter dem LKW wieder normal nach rechts zu scheren, geht der hinter mir voll aufs Gas und zieht rechts an mir vorbei und fährt in engem Slalom zwischen den anderen Fahrzeugen vorbei.«
... gefährliches Rechtsüberholen: 250 EURO, 4 Punkte + 3 Mon.Fahrverbot (Hausnummer)
Aber: Rechtsüberholen eines KFZ, dessen Lenker gegen das Rechtsfahrgebot verstößt: 25 Euro, keinen Punkt (ebenfalls Hausnummer). Dafür 50 Euro und einen Punkt für den Linksschläfer (dritte Hausnummer).
Es geht mir ja nur darum, dass sich nicht der Linksträumer automatisch und immer im weit geringeren Unrecht fühlen soll (wenn überhaupt).
durbanZA
27.07.2006, 16:09 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
Eine differenzierte Sanktionierung wäre hier äußerst schwer, viele würden sich ungerecht behandelt fühlen. So ist die Situation klar: Wer rechts überholt, hat selbst Schuld. Anders müsste man in jedem Einzelfall abwägen, wann jemand "in einem minderschweren Fall" rechts überholt hat. Das ist objekitv kaum möglich.
Aber an sich kann ich diese Einstellung nachvollziehen, bzw. der Wunsch, dieses Vorbeifahren an einem Schleicher milder zu bestrafen. Allerdings selbst dann müßte meiner Meinung nach die Strafe für den Rechtsüberholer, der sich zum Zwecke des schnelleren Vorwärtskommens vorsätzlich zu einer Ordnungswidrigkeit verleiten lässt, dennoch höher sein als die für den Linksschläfer. Aber generell finde ich ist Deine Überlegung für die Strafmaßabwägung nachvollziehbar, wenn auch schwer durchführbar.
Aber wie gsagt, die Strafe für den Rechtsüberholer sollte dennoch höher bleiben. Denn der überholt wegen des gefühlsmäßigen Ärgernisses, womit wir wieder am Anfang wären: Dem Linksschleicher wünscht man eigentlich die Todesstraße (jedenfalls fast), aber dennoch muß ich ihn ja nicht überholen und das Gefährdungspotential entsteht erst durch den Überholvorgang.
Ich denke, so ganz werden wir nicht auf eine Schiene kommen, aber das ist ja auch nicht Sinn einer solchen Diskussion (wir sind ja keine Missionare).
Mich regen ja Linksspurschleicher genauso auf wie Dich, besonders hasse ich immer diese langen Schlangen von Fahrzeugen auf der Linkenspur, während rechts alles frei ist. In diesm Fall bin ich auch schonmal rechts vorbei in gemächlichem Tempo (Asche auf mein Haupt). Allerdings bin ich mir der Konsquenzen bewußt.
Der Rechtsüberholer begeht nach wie vor den weitaus schwerwiegenderen Verkehrsverstoß, während der Linksspurschleicher der größeren Ärger der anderen Fahrzeugführer auf sich zieht.
Michael (Wien)
27.07.2006, 16:35 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
»Eine differenzierte Sanktionierung wäre hier äußerst schwer, viele würden sich ungerecht behandelt fühlen.«
Ungerecht behandelt fühlt sich eh fast jeder, wie ein Blick ins Forum zeigt :-)
»Anders müsste man in jedem Einzelfall abwägen, wann jemand "in einem minderschweren Fall" rechts überholt hat. Das ist objekitv kaum möglich.«
Es gibt m.W. sehr wohl konkrete Richtlinien, ab wann jemand unnötig links fährt. Sonst könnten ja Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot nie geahndet werden. Ich denke nicht, dass das übermäßig vage, kompliziert oder undurchführbar wäre.
»Aber wie gsagt, die Strafe für den Rechtsüberholer sollte dennoch höher bleiben.«
Nö :-)
»Denn der überholt wegen des gefühlsmäßigen Ärgernisses ...«
... das ihm der Linksschläfer ebenso rechtswidrig und meist ohne jedes schlechte Gewissen(!) eingebrockt hat.
»... das Gefährdungspotential entsteht erst durch den Überholvorgang ...«
... den es ohne den Linksschläfer gar nicht gäbe.
Ich will dem Linksschläfer gar nicht die Todesstrafe wünschen (BTW, kennst du den einschlägigen Cartoon von Gary Larson?). Ich will mich auch nicht über ihn ärgern, geschweige denn den Wunsch zu irgendwelchen dämlichen Nötigungs- oder Racheaktionen verspüren (und finde es auch gut, dass mir das Gesetz in so einem Fall mächtig eins drüberziehen würde).
Ich will einfach an ihm vorbei, ohne dass er ein Ohrwaschel rühren muss. Und ohne, dass er quasi vom Gesetz verhätschelt wird (nochmals: sich auf der linken Spur zu befinden ist nie das Ergebnis eines unabwendbaren Schicksalsstreichs, sondern die Entscheidung des Fahrers), während ich mich wie ein Outlaw fühlen muss.
Die Vorstellung, dass theoretisch jemand auf einer leeren dreispurigen Autobahn auf der ganz linken Spur dahinzuckeln kann, und einen anderen anzeigen, der auf der ganz rechten Spur fährt, nur weil letzterer die vom Linksschleicher widerrechtlich gezogene "Bannlinie" überschreitet, kotzt mich echt an. So was sollte nicht einmal im Ansatz möglich sein.
Ergo: strenge Strafen für Drängler, riskante Lückenspringer, aber auch penetrante und rücksichtslose Linksfahrer. Weniger strenge Strafen für vorsichtige Rechtsüberholer. Die tragen nämlich im Unterschied zu allen anderen Typen zur Entschärfung (und somit Gefahrenminderung) einer aggressionsbeladenen Situation bei, die grundsätzlich der Linksfahrer herbeigeführt hat.
Oder man akzeptiert gelassen den Gedanken, dass letztlich jeder nach Lust und Laune (oder Träumerei) Pace-Car spielen darf, wenn er nur weit genug links fährt. Das kann's aber m.E. nicht sein.
LG, Mike
FLiszt
27.07.2006, 20:54 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
Wunderbar, Mike. Dem ist absolut nichts hinzuzufuegen, du hast mir mal wieder aus der Seele gesprochen.
Im uebrigen gehoeren Leute, die schlafen, sowieso nicht in den Strassenverkehr.
Kann sein dass Leute unvermoegend sind - aufgrund ihres Alters, einer Behinderung oder dem Oestrogenspiegel. Das ist alles zu entschuldigen. Vor allem dann, wenn man sie vorsichtig rechts ueberholen koennte, ohne gleich mit Punkten rechnen zu muessen.
Aber Schlafen nicht. Das ist unentschuldbar.
Teilnahme am Strassenverkehr bedeutet jederzeit gespannte Aufmerksamkeit, Vorrausberechnung und -planung, und Aktions- / Reaktionsbereitschaft.
Wer das nicht seinen Moeglichkeiten entsprechend aufbringt, sollte lieber zu Fuss gehen. Ich finde, das Argument "ich war halt unaufmerksam / ich habe geschlafen" sollte sich eher strafverschaerfend auswirken, womit der Linksspurblockierer in eine viel deutlichere Unrechtsposition rueckt.
Das Argument "Angst vor dem Spurwechsel" koennte man vielleicht dann gelten lassen, wenn sich der Fahrer einem Aufbautraining unterzieht, um sich vor drastischen Bussgeldern und vielen Punkten zu bewahren. Wiederholungstaeter kein Problem, wenn dann noch der Aufbaukurs wesentlich billiger waere als es Fahrstunden heutzutage gemeinhin sind. So wuerd ich meine Steuergelder doch gern ausgeben.
Dann gibt's auf der linken Spur nur noch
- Schlafmuetzen -> MPU und ciao,
- Schlechte FahrerInnen -> werden in immer neuen billigen Aufbaukursen zu selbstbewussten, aufmerksamen, ruecksichtsvollen VerkehrsteilnehmerInnen erzogen, die ihren menschlichen und technischen Moeglichkeiten entsprechend Fahren und im richtigen Moment hoeflich Platz machen, und
- Noetiger / Oberlehrer -> Fuehrerschein einziehen, Fahrzeug einziehen, Knast, Folter, Todesstrafe und 600 Mal lebenslaengliche Haft in Guantanamo Bay,
- und viele glueckliche Verkehrsteilnehmer die die linke Spur endlich dazu nuetzen koennen wofuer sie sie bezahlt haben: zum Ueberholen langsamerer Fahrzeuge.
Hach - waer die Welt schoen...
durbanZA
27.07.2006, 21:54 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
Siehst Du, Michael, Flist drückt wunderbar die Emotionslage aus, die ich meine...
rijx45
27.07.2006, 22:00 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
hmmm...ich grübel über diese ganzen antworten nach...ist manch falsches und manch richtiges dran....
eigentlich ist das problem, der deutsche autofahrer....
"ich bin jetzt hier und niemand, aber auch niemand!, hat das recht, mich zu verdrängen!! ich habe recht und basta!
jeder mag sich "nach"mir anstellen!!...
leider gibt die stvo denen recht: "auf dem linken fahrstreifen darf der fahren, der überholt...und derjenige, der sich dahinter einreiht, um den überholer zu überholen..."
eine aufhebung des "rechtsüberholverbotes" kann es nicht sein...das würde zu der aufhebung der richtgeschwindigkeit führen! wären die geschwindigkeiten auf allen fahrstreifen annähernd gleich, dann könnte man darüber nachdenken..aber mit diesen vorraussetzungen im mom, gibts da keine chance...zum glück
lg
karsten
durbanZA
27.07.2006, 22:29 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
karsten, lang nix mehr gehört :)
Michael (Wien)
27.07.2006, 22:47 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
»Siehst Du, Michael, Flist drückt wunderbar die Emotionslage aus, die ich meine... «
Und wieder bin ich überfordert, was Du mir damit eigentlich sagen willst :-)
Wie auch immer: gerade der Emotionen wegen gehe ich nicht von der "Entlastung" des Rechtsüberholens (unter gewissen Umständen) runter. Penetrante Linksfahrer erzeugen jedenfalls ganz ungute Emotionen (Aggressionen und in weiterer Folge gefährliche Situationen), aber diese Erkenntnis setzt sich meines Wissens GsD ohnehin immer mehr durch. Sie sind eben nicht so harmlos und putzig-verträumt, sondern einfach gedanken- und rücksichtslos.
Darum bin ich trotz aller gerechtfertigten Bedenken und Caveats der Überzeugung, dass ebenso aufmerksames wie unaufgeregtes Rechtsüberholen realistisch betrachtet der beste und "coolste" Kompromiss ist. Der Linksfahrer fühlt sich nicht bedrängt und genötigt, beim dank Rechtsüberholen nicht mehr Eingebremsten kochen keine Aggressionen hoch.
Die Ideallösung ist es natürlich nicht. Aber es sind erst einmal die Linksfahrer, die die Ideallösung verhindern (man kann niemanden entspannt rechts überholen, der sich an das Rechtsfahrgeot hält). Und die Vorstellung, dass sich alle gefälligst brav und entspannt hinter dem verträumten (oder rechthaberischen) Linksfahrer einreihen sollen, ist nicht nur naiv und realitätsfremd, sondern IMHO auch grundsätzlich daneben.
Rechtsüberholen ist grundsätzlich unerwünscht und zu vermeiden. Wenn allerdings jemand durch unnötiges Linksfahren Anlass dazu gibt, dann sollte er m.E. nicht in Schutz genommen werden, und schon gar nicht in irgendeiner Form das Anrecht haben, sich gesetzlich gedeckt über den "bösen Rechtsüberholer" aufzuregen. Und die Aussage "Es wird ja niemand zum Rechtsüberholen gezwungen" bedeutet gleichzeitig "Du hast die (rechtswidrige) Behinderung durch den Linksfahrer widerspruchslos hinzunehmen. Und lass dir ja nicht einfallen, irgendwas dagegen zu tun".
Und das soll eine gute und hilfreiche Variante sein?
LG, Mike
durbanZA
28.07.2006, 00:43 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
» Du hast die (rechtswidrige) Behinderung durch den Linksfahrer widerspruchslos hinzunehmen. «
gut und hilfreich nicht, nein. Aber es ist nicht an Dir oder mir, ein Fehlverhalten zu "ahnden".
Ich weiß, das möchtest Du auch nicht, sondern Du möchtest lediglich schneller vorwärtskommen.
Da ist nichts gegeneinzuwenden, ich denke, wir sind uns darin einig, daß an sich nichts dagegen spricht, daß ich unter der gebotenen Vorsicht, von der Du sprichst, rechts an einem Linksspurschleicher vorbeifahre. Allerdings bin ich mir der schwerwiegenden Konsequenzen im Falle des Erwischtwerdens bewusst.
Ich persönlich probiere es immer erst ein wenig mit der Lichthupe, ganz höflich und legal.
Bei den linke- Spur- Kolonnen bringt das herzlich wenig.
Und der, der sich -vielleicht zum Vorbild der anderen- korrekt verhält, ist der Verlierer.
Die für die Gesamtheit, aber für den Einzelnen weniger hilfreiche Variante wäre in einem solchen Fall, sich nach rechts einzuordnen und nicht zu überholen, wie es sich gehört. Wenn Dir das auch nur zwei Autofahrer nachmachen, hast Du schon etwas erreicht.
Wie gesagt, dieses Patent bringt nichts bei einem einzelnen Mittelspurschleicher. Aber gerade der ist der Gefährliche, der Schläfer.
Alles in allem muß man zwischen diesen beiden Grundsituationen entscheiden, denke ich:
1. Die lange Fahrzeugkolonne auf der linken bei freier rechter Spur
2. Der einsame Linksspurschleicher.
Typ 1, man sieht es täglich, dagegen ist schwer anzugehen. Lichthupe erfolglos, wer nach rechts fährt, verliert. Will man sich nicht zum Verlierer machen lassen, kann man rechts vorbeifahren, menschlich verständlich. Pädagogischer wäre es jedoch, die rechte Spur ohne zu überholen bis zum nächsten Hindernis mit Fließgeschwindigkeit voll auszunutzen.
Typ2: Lichthupe hilf öfters, da die betreffenden "nur" schlafen. Hat man doch einen von der ganz hartnäckigen Sorte erwischt, ist das Rechtsüberholen umso gefährlicher. Da hilft nur: Gelassen bleiben, bei massiver Nötigung bleibt die Möglichkeit einer Anzeige, zumindest ein Anruf bei den Herren in Blau ist auf der BAB oft recht wirksam.
Jeder muß sehen, wie er es hält. Deine Toleranzschwelle zum Rechtsüberholen ist offensichtlich etwas niedriger als meine. Allerdings -das musst Du zugeben- ist schon genug passiert nach Rechtsüberholmanövern, wahrscheinlich, da eben nicht alle so umsichtig fahren wie wir beide. Nur weil Du Dich mit 100 in eine für 50 freigegebene Kurve legen kannst, sollte man dort die 50- Schilder abbauen.
Es geht hier nicht darum, irgendwie das Dauerlinksfahren zu legitimieren. Linksfahrer regen mich 1000 mal mehr auf als Rechtsüberholer. Aber das Gefahrenpotential ist definitv da. Und es geht auch nicht darum, den Rechtsüberholer als egoistischen Rowdy abzustempeln.
Nur sollten wir gerade vorischtig sein, einen Verträumten zu überholen.
A pros pos verträumt...
gute Nacht :)
Michael (Wien)
28.07.2006, 14:59 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
»... daß ich unter der gebotenen Vorsicht, von der Du sprichst, rechts an einem Linksspurschleicher vorbeifahre. Allerdings bin ich mir der schwerwiegenden Konsequenzen im Falle des Erwischtwerdens bewusst.«
Und die sollten eben nicht so schwerwiegend sein! Für dich jedenfalls nicht schwerwiegender als für den Linksschleicher.
Es ist einfach schwachsinnig, dass jemand im Extremfall letztlich vier(!!) Spuren "blockieren" kann, indem er auf einer vierspurigen Autobahn auf der linken Spur dahinzuckelt. Und dass dann all diejenigen, die das nicht einfach hinnehmen, die Gelackmeierten sind.
Gefährdungspotenzial und alle berechtigten Einwände gegen riskantes Rechtsüberholen hin oder her: da finde ich jede (Gesetzes)Hand, die sich letztlich schützend über den Linksschleicher legt und gleichzeitig einen anklagenden Finger auf diejenigen richtet, die das Hindernis einfach links liegen bzw. fahren lassen, völlig daneben.
Aber anscheinend sind wir ohnehin halbwegs d'accord, bzw. werden jetzt kaum noch neue Ansätze und Argumente kommen. Jetzt ist es nur noch an der Zeit, dass einer von uns Verkehrsminister wird *g*
LG, Mike
durbanZA
28.07.2006, 15:14 Uhr
zu: Rechtsüberholen soll sich lohnen!
Richtig, mals ehen, wer es als erster schafft. Und wenn ich dann in Berlin sitze und Du in Wien, dann treffen wir uns mal und arbeiten einen neuen BKat aus.
Ein Argument möchte ich aber nochmal bringen: Der Linsschleicher, der massiv (auch nach Aufblenden des Rückverkehrs) immernoch mehrere Spuren blockiert, wird ja durchaus härter bestraft als der Rechtsüberholer, nämlich nicht mehr nach BKat, sondern nach § 240 StGB.
Also, wir sehen uns auf der Verkehrsministerkonferenz :)
Lg
Durban
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.3.01-028-B / 3 Fehlerpunkte
Welches Verhalten ist richtig?
Ich muss das Motorrad vorbeifahren lassen
Das Motorrad muss warten
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.5.01-113 / 3 Fehlerpunkte
Was können Sie tun, um die Umwelt zu schonen?
Kurzstreckenfahrten, zum Beispiel zum nahe gelegenen Briefkasten, vermeiden
Fahrten mit Vollgas vermeiden
Fahrten in überfüllte Innenstädte vermeiden
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.2.22-105 / 3 Fehlerpunkte
Darf eine Ladung nach vorn über das Kraftfahrzeug hinausragen?
Ja, es reicht, wenn der Fahrer in seiner Sicht nach vorn nicht behindert wird
Ja, wenn die Ladung oberhalb einer Höhe von 2,50 m nicht mehr als 50 cm hinausragt
Ja, wenn die Ladung gekennzeichnet ist
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