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Fahrschule, Ausbildung, Prüfung
Merkur9
16.02.2005, 18:49 Uhr
Angst vorm weitermachen...
Hallo,
Ich bin seit ca. einem halbem Jahr 18 und hatte auch gleich meinen Auto-Führerschein gemacht. Praktische Stunden für Motorrad hatte ich parallel genommen. Dann ist mir während den Grundfahraufgaben einiges schief gegangen.(Das war das erste mal, dass ich die machen musste, nach 6 praktischen Stunden) Im Programm waren Vollbremsung und langer Slalom. Zuerst hatte ich beim Slalom irgendwie zuviel Angst mich so in dir Kurve zu "legen", dass ich meistens den letzten Kegel rasiert hab. Nach kräftigen Standpauken meines Lehrers hab ich dann bei der Vollbremsung (scheinbar) uviel mit der Hintebremse gebremst, sodass dieser immer radiert hat. Dann meinte mein wütender Fahrlehrer, dass ich nur noch vorne bremsen sollte. Da er mir aber keinerlei Zusatzinformationen gegeben hat, musste es ja so kommen, dass ich mich dann mikt der Maschine hingelegt hab. Die erste Woche konnte ich dann kein Motorrad fahren, weil ich auf meinem Hüftknochen gefallen war. Dann hab ich dass immer weiter aufgeschoben und nun ist natürlich das wetter so schlecht. Nun hab ich aber nur noch bis Juni Zeit, weil dann meinn Theorie-Jahr abläuft.
Ich WILL auf jeden fall Motorrad fahren, weil es mir in den normalen Stundne echt Spaß gemacht hat (und da hat mir das bremsen eigentlich nie Schwierigkeiten gemacht).
Jetzt würde ich gerne eure Meinung hören!Würde mir viel Bedeuten Erfahrungen mitgeteilt zu bekommen!
VIELEN VIELEN DANK schonmal im Vorraus,
Gruß Merkur
philofax
16.02.2005, 20:01 Uhr
zu: Angst vorm weitermachen...
au weia ... hinlegen ist schlimm wenn einen der
FL nicht aufbaut.
Aber haeng Dich weiter rein, evtl. anderer Klasse A
Lehrer oder Wechsel. Gerade beim A ist keiner der
neben Dir sitzt und jeder Fehler kann sich raechen.
Da ist ein guter FL Gold wert.
Du musst die Angst vor den Kurven verlieren.
Wenn Du nicht soweit bist, wird jeder FL sagen,
es geht noch, mach weiter aber er wird sehen wenn
die Grenze kommt.
Mal was anderes .. hast Du verstanden, was er will?
Hast Du druecken und legen geuebt?
Welches FS Moped hast Du? Eine mit oder ohne ABS?
Falls (wie meistens) eine mit ABS, dann lass den
Bloedsinn mit der Hinterradbremse, konzentrier
Dich auf vorne. voll rein, Druck spueren, Gerade
halten und fertig. Keine Hexerei.
Gerade diese Slalom lang (der schnelle) erfordert
das Du erst mal verstehst, wann und warum ein
Krad in die Kurve faellt und wie man es ohne Kraft
wieder aufstellt.
Der langsame ist lenken und Gleichgewicht aber
der schnelle ist wie das ausweichen (mit und ohne
Bremsen) eine Frage der Technik.
Ich bin die erste Fahrstunde auf dem Weg zum
Uebungsgelaende selber gefahren nachdem wir
uns darueber einig waren, das ich den Bock nicht
hinlegen werde ;)
Die wichtigste Erfahrung auf dem Krad war in
meinen Augen das kennenlernen des Kippeffekts.
Wenn Du das kannst, ist die Grunduebun, egal
welche, so gut wie geschafft.
Joe
16.02.2005, 20:55 Uhr
zu: Angst vorm weitermachen...
Kein Wunder, daß Du nach dem ersten Abflug ein bißchen Muffensausen bekommen hast. Sollte aber kein Grund zum Aufgeben sein. Den einen oder anderen blauen Fleck kann es in der Ausbildung schon geben. In Deinem Fall war das allerdings unnötig, deshalb würde ich mir einen Fahrlehrerwechsel (wenn möglich) tatsächlich überlegen. Scheint ein ziemlicher Klotz zu sein.
Die Aufforderung, nur mit der Vorderbremse zu arbeiten war der blanke Unsinn - Sturz bei einem Fahrschüler vorprogrammiert. Zudem kann das Hinterrad blockieren wie es will - solange Du nicht wild schlingerst, wird das auch in der Prüfung nicht als Fehler gewertet.
Damit's Dich beim nächsten Mal nicht wieder bei der Vollbremsung abwirft:
Langsam rantasten. Die Vollbremsung einleiten durch starkes Bremsen hinten (ruhig bis Blockiergrenze), vorne dosiert. Schnell hinten nachlassen und vorne verstärken, denn durch die Lastverteilung nach vorn kannst Du hinten jetzt eh kaum noch Bremskraft übertragen und das Hinterrad blockiert (wenn's schlingert -> Hinterbremse sofort weiter nach-, aber nicht schlagartig loslassen).
Muß man durch langsames Herantasten üben. Was wichtig ist: Es gibt kein "optimales" Verhältnis von Vorder- und Hinterradbremse, das Du einfach bis zum Stillstand beibehalten kannst, sondern ein ständiges Anpassen.
Im Idealfall (den Du in der Ausbildung nicht erreichen mußt, das kannst Du später üben!) hältst Du das Hinterrad kurz vor der Blockiergrenze und gibst dem Vorderrad eine kleine Reserve. Schwer zu beschreiben. Ist ein bißchen so, als würdest Du mit rechtem Fuß und rechter Hand einen Kuchenteig kneten. Wenn das VR weggeht (das Gefühl kennst Du jetzt ja), *sofort* die Bremse freigeben. Dafür hast Du aber nur Millisekunden, sonst Crash.
In der Ausbildung reicht es, wenn Du weit von der Blockiergrenze des VR entfernt bist. Das HR darf ruhig ein wenig quietschen.
Dunkeltier
17.02.2005, 05:26 Uhr
zu: Angst vorm weitermachen...
Ich war bezüglich der Grundfahrübungen auch die absolute Niete. Dabei hatte ich in der Fahrschule bei den Bremsübungen den Vorderreifen dermaßen hart abgebremst, das dieser nur so wimmerte. Mein Fahrlehrer ist da beinahe im Dreieck gesprungen und hat mich auf Knien gebeten, die Vorderradbremse bitte nicht noch heftiger einzusetzen. Von wegen, das würde reichen und wäre schon absolut kurz vor der Blockiergrenze... Den Hinterreifen habe ich sicherlich 2-3 mal total überbremst, will sagen zum Qualmen gebracht. Mit leichter Querstellung der Maschine. Hatte als ich dies gemerkt habe aber jedesmal die Hinterradbremse wieder leicht gelöst. Dafür braucht man schlicht und einfach Fußspitzengefühl. Den Slalom und die anderen Übungen bin ich bei dem Fahrlehrer hintendrauf das erste mal nur mitgefahren. Damit er es mir halt zeigen kann, wie es richtig geht. Habe ich was nicht verstanden gehabt, hieß es wieder hinten aufsitzen. :-) Ist schon ein komisches Gefühl als Beifahrer, da geht dir zwischen den Kegeln der Arsch weg.
Ein kleinen Tipp für die Prüfung gab mir mein Fahrlehrer auch noch, und zwar -so wörtlich-: "Durchfahre die Kegel so schnell du dich zutraust, ob du 5 km/h schneller oder langsamer bist merkt der TÜV-Prüfer nicht." Die 5 km/h weniger können einen riesig die Angst nehmen - du hast schlichtweg mehr Platz und mehr Reserven zwischen den Kegeln! Mir hatte der Tipp super geholfen, natürlich habe ich den auch bei der Prüfung angewandt.
Auf die Fresse gelegt habe ich mich während der gesamten Fahrausbildung überhaupt nicht, lediglich einmal beinahe. Und zwar sollte ich den Kreis fahren, dabei kam ich mit den Schlappen bei regennasser Fahrbahn von der Straße ins Grüne ab. Bin dabei voll rumgeschlingert und hätte mich beinahe auf die Fresse gelegt. Zum Glück ist außer einen kräftigen, braunen Streifen in der Unterhose nichts weiter passiert - da hatte ich echt schiß gehabt.
Während der Prüfung hatte ich übrigens direkt in der ersten Übung (die Pylonen schnell umfahren) ein Hütchen gerissen - ich war zu schnell. Beim wenden habe ich mir die Worte ins Gedächtnis zurückgerufen und bin die Sache langsamer angegangen. Es klappte problemlos.
Mit Schritttempo durch die Pylonen hätte ich beinahe ebenfalls verhauen, ich hatte verstanden ich sollte lediglich im Schritttempo fahren. Und bin denen einfach so in 'ne andere Richtung weggedampft. :-D Wurde mir zum Glück nicht als Fehler ausgelegt, sondern lediglich als Unaufmerksamkeit. Und während der Prüfung habe ich das Mopped auch 1-2 im Straßenverkehr abgewürgt gehabt. Gehört halt mit dazu. Passiert mir heutzutage natürlich nicht mehr - damals war es halt echter Prüfungsstreß.
Auch das Auto habe ich 1 mal abgewürgt gehabt, mitten auf einer Kreuzung wo Bullen standen. Und dann bin ich noch falsch abgebogen und auf der Autobahn viel zu schnell gefahren in der Prüfung (mit dem Auto knapp 200 km/h, mit dem Motorrad etwa 160 km/h).
Trotzdem bekam ich bei beiden Fahrpüfungen direkt den Lappen in die Hand gedrückt, obwohl der erste TÜV-Prüfer (im Auto) etwas bleich aussah, der alte Sack. ;-)
bayernbiker
17.02.2005, 12:12 Uhr
zu: Angst vorm weitermachen...
Hi Merkur9,
Dein Problem kenn ich nur zu gut. Mal klappte es ganz gut beim "Hütchenspiel", aber meistens hab ich mindestens immer eins oder zwei abrasiert. Besonders nach dem 5. mal Grundfahraufgaben innerhalb meiner Doppeltunde. Wir haben von Anfang an die GFA geübt.
Bei mir lag´s an meiner Konzentration und die allergrösste Hilfe für mich war die unendliche Geduld meines FL. Die Prüfung schaffte ich dank seiner Hilfe mit "Bravour" ;-).
Es hängt SEHR VIEL vom FL ab, da solltest Du in Ruhe mal mit ihm drüber reden.
Ansonsten: Mach weiter, Motorradfahren macht Spass !
steffi (36)
18.02.2005, 10:18 Uhr
zu: Angst vorm weitermachen...
Hallo Merkur,
kurz zusammengefasst:
1. Wechsel die Fahrschule. Ich glaube, so wie du deinen FL schilderst, der macht dich nur kirre und nicht sicherer.
2. Wenn du dir eine andere FS suchst, überleg dir, ob du nicht eine wählst, die auf ABS-Maschinen schult. Damit ist eine Vollbremsung echt pillepalle. Sollte natürlich auch davon abhängen, was du dir hinterher (nach bestandener Prüfung) zulegen willst. Aber vielleicht hat eine FS auch beides?!
3. Denk mal darüber nach, ob du die restliche Praxis (bei welcher FS auch immer) nicht am Stück durchziehen kannst/willst. Denn du hast ja gesehen, was große Pausen (in deinem Fall der ganze Winter) an Panikaufbau-Potenzial bergen. Ich habe mir damals 2 Wochen Urlaub genommen und jeden Tag Fahrstunden gehabt. D.h., egal, wie die letzte Stunde gelaufen ist, ich musste eh' 24 Stunden später wieder auf den Bock. Ich hatte also gar keine Zeit, mich in irgendetwas reinzusteigern (und darin bin ich gut).
4. Nimm dir selber den Stress! Denk nicht daran, wieviel Stunden andere gebraucht haben, was das alles kostet oder wie peinlich es wäre, wenn du durchfielst (was du kaum tun wirst). Zieh dein Ding durch, zähl nicht die Stunden, schau nicht aufs Geld und behalte den Prüfungstermin für dich. Dann kannst du dich nämlich auch besser auf das Lernen konzentrieren.
5. Und denk dran: Nicht jede Stunde kann super sein. Du bist ja auch nicht jeden Tag spitze drauf. Also: Schlechte Stunden abhaken, auf die nächste (bessere) freuen.
Also, ran an den (vermeintlichen) Feind und du wirst sehen, es wird wieder.
Liebe Grüße
steffi (36)
drottning
19.02.2005, 17:24 Uhr
zu: Angst vorm weitermachen...
Das Problem kenne ich auch. Mein Fahrlehrer war sehr geduldig, aber vielleicht zu vorsichtig, was mir zusätzlich Angst gemacht hat. Hätte ich vorher gewusst, dass sich die meisten während der Fahrschulzeit mal hinlegen, hätte ich das wohl auch lockerer genommen. Mir ist bei der Gefahrbremsung nämlich dasselbe passiert. Danach habe ich immer zu zaghaft gebremst, es hat eine Weile gedauert, bis ich den Bogen raus hatte. Ich hatte übrigens schon im vorletzten Sommer angefangen und es klappte überhaupt nicht. Mein Fahrlehrer empfahl mir dann, mir eine 50-er zu kaufen und damit zu üben, was ich dann den Herbst und nach Möglichkeit den Winter über bis zum letzten April gemacht habe.
Dann bin ich wieder zur Fahrschule. Es klappte dann wesentlich besser und ich habe relativ zügig die Grundfahraufgaben und die Sonderfahrten durchgezogen. Die Angst, die ich da trotzdem noch hatte, war eigentlich nur Kopfsache. Seit Juni letzten Jahres habe ich den Schein und ich kann es jetzt kaum erwarten, dass die Saison wieder anfängt.
Merkur9
14.03.2005, 20:15 Uhr
zu: Angst vorm weitermachen...
VIELEN DANK, für alle Antworten! Ich werde jetzt in den nächsten Tagen wieder weitermachen und versuchen meinen Schein hinzubekommen!
MfG
Merkur9
Merkur9
03.05.2005, 23:00 Uhr
zu: Angst vorm weitermachen...
Hallo!
Vielen Vielen Dank, für eure Beiträge und ein große Kompliment an die Macher dieser Seite!
Ich habe heute nun endlich meine Prüfung für Motorrad gehabt und es auch gleich gepackt :-)))!
Auf jeden Fall kann ich sagen, dass mir diese Seite echt viel weitergeholfen hat!
Also, recht vielen Dank!!!
MfG
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.2.19-110 / 3 Fehlerpunkte
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Was haben Sie zu beachten, wenn Sie eine Ladung transportieren wollen?
Die Ladung darf den Fahrer nicht behindern
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Oberhalb einer Höhe von 2,5 m darf die Ladung bis zu 50 cm nach vorn über den Fahrzeugumriss hinausragen
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