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Verkehrsregeln, Verhalten im Straßenverkehr
henry
29.06.2005, 16:45 Uhr
was heißt eigentlich "ausbremsen"?
wenn ich mich recht erinnere, dann ist die ursprüngliche und eigentliche bedeutung von "ausbremsen" etwa diese:
auf einem rennkurs fahren zwei rennautos fast auf gleicher höhe mit hoher geschwindigkeit auf die folgende kurve zu. beide müssen dort erheblich langsamer sein, um diese kurve zu meistern. derjenige, dem es gelingt, später aber heftiger zu bremsen als der andere, hat ihn mit diesem späteren bremsen "ausgebremst" und sich dadurch die chance vorne zu bleiben oder am gegner vorbeizufahren erhalten/geschaffen.
das "ausbremsen", das ich aber auch hier im forum immer wieder zu lesen bekomme, hat eine andere bedeutung, nämlich daß leute wie ich, die so schnell fahren, wie sie das verantworten können, andere, die höhere geschwindigkeiten für verantwortbar halten, ungewollt zum langsameren fahren veranlassen, weil z.b. ein überholvorgang mit geringerer geschwindigkeit eben länger dauern kann.
dies wäre also das genaue gegenteil dessen, was in meinem wortschatz abgespeichert ist. und ich bin fast sicher, ich liege nicht falsch.
eine dritte bedeutung, die sich einzuschleichen scheint, ist etwa die: ein langsamerer wird von einem schnelleren überholt, der sich geärgert hat, daß er nicht ungehindert vorbeiflitzen konnte und etwas bremsen mußte, dieser setzt sich jetzt vor den langsameren und bremst seinerseits noch mehr ab, um dem langsamen zu zeigen, wie als unnötig erachtetes bremsen unangenehm sein kann. dies erfüllt natürlich den tatbestand der nötigung nach stgb, hat aber mit der originalbedeutung des worts nichts zu tun.
klärt mich mal auf!
schnullerbacke
29.06.2005, 17:06 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
»Erzieherisches Ausbremsen« anderer Autofahrer auf der Autobahn kann in allen Varianten für den Täter wegen Nötigung zu einer empfindlichen Geldstrafe und Führerscheinentzug führen. Nötigung liegt nicht nur dann vor, wenn der Täter den Nachfolgenden zu einer Vollbremsung zwingt oder allmählich so herunterbremst, dass der Nachfolgende zum Anhalten gezwungen wird, stellte das Bayerische Oberste Landesgericht in einem Urteil klar (Az.: 1 St RR 57/01).
Wenn die Gerichte das so nennen, dann ist das so.
Michael (Wien)
29.06.2005, 17:24 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
Wie sollen wir dich denn aufklären? ... du hast es ohnehin m.W. korrekt dargestellt: an sich kommt das Wort aus dem Rennsport und bedeutet, später zu bremsen als der Gegner und ihn somit vor einer Kurve bzw. am Kurveneingang zu überholen; im alltäglichen Sprachgebrauch bedeutet es, jemanden als Vordermann zum langsam Fahren zu zwingen bzw. eben in drastischen Fällen zum Abbremsen.
Worauf zielt die Frage ab?
lG, Mike
henry
29.06.2005, 17:56 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
zielt ab auf die m.e. unklare und widersprüchliche verwendung des begriffs.
danke für die bestätigung, daß ich mit meiner rennsport-variante richtig liege.
schnullerbacke
29.06.2005, 18:41 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
Tja, manche Worte ändern eben ihre Bedeutung.
Im Mittelalter war das Wort für "heftig aneinanderreiben" eben f...en.
In woerterbuch.tv weiteres zum "ausbremsen"
schnullerbacke
29.06.2005, 19:58 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
Henry:
"nämlich daß leute wie ich, die so schnell fahren, wie sie das verantworten können, andere, die höhere geschwindigkeiten für verantwortbar halten, ungewollt zum langsameren fahren veranlassen, ..."
Also: Henry fährt so schnell, wie er verantworten KANN. Wer schneller fährt, der HÄLT dieses Tempo nur für verantwortbar. Welch perfide Anmaßung, seine eigene subjektive Erfahrung (die mit steigendem alter nicht notwendigerweise wertvoller wird) zum Maßstab zu machen.
Und "ungewollt" ist einfach eine freche Lüge. Du WILLST doch die anderen dazu bringen, sich nach dir zu richten.
Es ist wieder mal gelungen, mit einer harmlos scheinenden Frage zu einer Nebensächlichkeit die eigene Weltanschauung als die einzig richtige Hinzustellen.
Würde ich so handeln, müsste ich mein Tempo jederzeit mit Lichthupe etc. durchsetzen. Was ich nicht tue.
Und zum "verantwortbaren" Tempo: Nicht jeder ist musikalisch - auf dem Kamm blasen kann jeder, Geige spielen wenige. Dann blase weiter deinen Kamm, aber lass die anderen Geige spielen.
Chiller
29.06.2005, 20:50 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
@Henry
Kommt auf den Zusammenhang an. Alle drei Situationen, die du genannt hast können in der Tat mit "Ausbremsen" bezeichnet werden. Aber wenn man der deutschen Sprache mächtig ist, sollte es doch eigentlich kein Problem sein, festzustellen, was denn nun genau gemeint ist.
diezge
29.06.2005, 22:21 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
Das würde ich doch auch sagen, daß dies mit der Situation zu tun hat. Solche Wörter mit mehreren Bedeutungen gibt es ja auch jede Menge.
Wenn ein Vorstand an einer Rede feilt, weiß auch jeder, daß er dazu keine Stahlfeile benutzt.
Gruß,
diezge
henry
30.06.2005, 09:12 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
na, dann isset ja juut!
... ich wollts wirklich mal wissen, aber wenn das allen so klar ist, dann bitte mir auch. etwa so klar wie §7,IVstvo, wo nur steht, daß man vorne reingelassen werden muß, aber nichts davon, daß man bis nach vorne durchfahren muß, trotzdem legen das viele so aus, gerichte sehen das sicher anders.
aber zu schnulli:
wenn jemand sagt: "... was ich verantworten KANN", und sich im zweiten teil des satzes - nur um sich nicht zu wiederholen - haargenau das gleiche in anderen worten ausdrückt ("... für verantwortbar HALTEN...") dann muß schon die goldwaage her, gell schnulli?
für mich war es schlicht verwirrend, daß mit dem gleichen begriff in dem gleichen bereich und zusammenhang etwas diametral anderes gemeint sein kann und soll, während es beim "feilen an der rede" auch für mich um ein bild geht, das auch in meinem sprachschatz seinen platz gefunden hat.
aber zu deiner beruhigung, schnulli: ich finde tatsächlich, daß auf unseren straßen allgemein zu schnell gefahren wird, ich weiß auch, daß ein erheblicher teil der unfälle auf zu schnelles fahren zurückzuführen ist (und das ist nicht von mir), ich weiß auch, daß es zeiten gegeben hat, wo sogar schrotthändler in schwierigkeiten kamen, und zwar mangels schrott (das war 73/74 mit 80/100 begrenzung).
und ob meine fahrerei eher dem kammblasen nahekommt, oder dem viruosen geigespiel ?? na, woran sollten wir das bitte messen ??? würde mich auch mal interessieren, wie so die meinungen sind.
][
30.06.2005, 09:32 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
Boah, Henry, geh mir nicht mit deiner langsamfahrerei und deinen Tempolimits auf die Nerven. Ich bin Montag von Schopfheim nach Kleve gefahren. Mit einem 75PS TDI. Für die 640Km habe ich nicht ganz 4.5 Stunden gebraucht. Am Nachmittag, mit Verkehr. Wie lange ich mit einem Tempolimit gebraucht hätte will ich garnicht wissen. Da wäre ich nur mit Hin- und Rückweg locker 14 Stunden beschäftigt gewesen. Da hab ich keinen Bock drauf und vor allem keine Zeit zu. Ich muss auch ab und an mal arbeiten.
Christian
][
30.06.2005, 11:11 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
Ich bin ja nicht aus lauter langeweile nach Schopfheim gefahren...
Waechter im All
30.06.2005, 13:39 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
meine Güte, nun lasst doch mal den armen Henry in Ruhe! :-)
SO wie Schnullerbacke es ihm auslegt, hat er das doch gar nicht gemeint. Und dass er für striktere Tempolimits ist, wissen wir doch mittlerweile auch. Ebenso, dass das nicht mit Angrys Fahrstil überein geht. Wollt ihr euch jetzt in JEDEM Threat daran reiben? Auch wenn Henry nur ne ganz normale definitorische Frage gestellt hat? Lasst es uns nicht übertreiben, okay? Und Henry: Du musst AUCH nicht jedesmal blind zuschnappen, wenn man Dir einen Köder hinwirft!
Michael (Wien)
30.06.2005, 13:54 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
@AngryAngel:
»Am Nachmittag, mit Verkehr. Wie lange ich mit einem Tempolimit gebraucht hätte will ich garnicht wissen.«
Wahrscheinlich auch gar nicht um so vieles länger, gerade wenn's eh Verkehr gab (wobei ich klarerweise nicht von einem 80er- oder 100er-Limit spreche).
lG, Mike
Chiller
30.06.2005, 13:57 Uhr
was heißt eigentlich "umfahren"?
Um mal wieder etwas zurück zur Ursprungsproblematik zu kommen, mal ein anderes Beispiel. Was bedeutet denn "umfahren"?
Wenn jemand einen Stau "umfährt", dann hat er einen anderen Weg genommen um nicht in den Stau zu geraten. Er ist um den Stau herum gefahren.
Wenn jemand einen Fahrradfahrer "umfährt" bedeutet das in aller Regel, dass er ihn überfahren hat. Auch hier ein Wort, zwei Bedeutungen. Aus dem Zusammenhang wird aber in aller Regel klar, was genau gemeint war.
Waechter im All
30.06.2005, 14:16 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
Und worauf genau willst Du damit hinaus?
][
30.06.2005, 14:17 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
>»Am Nachmittag, mit Verkehr. Wie lange ich mit einem Tempolimit gebraucht hätte will ich garnicht wissen.«
Wahrscheinlich auch gar nicht um so vieles länger, gerade wenn's eh Verkehr gab (wobei ich klarerweise nicht von einem 80er- oder 100er-Limit spreche).<
Ich bin etwa 145 Km/H Durchnschitt gefahren, obwohl etwas Stadt- und Überland dazwischen war. Bei einem 130km/H limit ähnlich schnell zu sein ist utopisch. Selbst 130km/H Durchschnitt sind bei einem solchen Limit nicht möglich.
Und mit Henrys Limit wäre ich wohl 7 Stunden unterwegs gewesen. Huh.
Chiller
30.06.2005, 14:27 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
»Und worauf genau willst Du damit hinaus? «
Henry aufklären, dass ein Wort auch mehrere Bedeutungen haben kann. Oder ist das Ursprungsthema schon so weit in Vergessenheit geraten?
henry
30.06.2005, 14:49 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
jetzt weiß ich, was "ausbremsen" noch heißt: seit heute früh versuche ich einen text unterzubringen, aber man läßt mich nicht. fast wie auf der straße: wenn was nicht paßt, dann bitte offen und auf den tisch!
henry
30.06.2005, 14:54 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
anscheinend hab ich das neue filterchen jetzt doch "ausgebremst" und bin an ihm vorbei.
@chiller: wenn du den eingangstext lesen würdest, dann wüßtest du, daß mir die mehrbedeutungsproblematik sehr wohl bekannt ist.
@schnulli: das woerterbuch.tv kannst du getrost "den hasen geben" (von mir aus auch wörtlich, arme hasen!).
Waechter im All
30.06.2005, 17:56 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
(zusichselbstgemurmelt)
Wenn er nicht immer gleich stänkern würde, könnte er eigentlich ein ganz netter Kerl sein...
henry
30.06.2005, 18:04 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
man versucht immer noch, mich auszubremsen, indem man meine beiträge blockiert.
jedenfalls werden wir die allseits unbeliebte ausbremserei auf der straße weitestgehend los, wenn endlich die hoffentlich sinnvoll gewählten geschwindigkeitsbegrenzungen auch auf deutschen autobahnen allgemein kommen.
dr.swigg
30.06.2005, 18:30 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
sinnvoll gewähltes tempolimit?
persönlicher iq mal 2.
und das in großen zahlen hinten auf dem auto...
henry
01.07.2005, 09:37 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
eigentlich gar kein so schlechter ansatz das mit dem iq als kriterium, weitere gesichtspunkte sollten aber auch nicht unberücksichtigt bleiben (steht aber grundsätzlich alles schon in §3stvo).
also der durchschnitt sollte per definitionem 100 haben. da wäre ich zunächst mal für iq x 1! die amis sind jahrzehntelang mit 88,6km/h maximaler höchstgeschwindigkeit gefahren, drüber war dann für alle amis zu schnell, recht so, aber nicht aus iq-gründen.
und außerdem bin ich gar nicht so sicher, daß diejenigen, die für iq x 2 sind, dann tatsächlich schneller als 100 fahren dürften (kopfkratz). wie heuschrecke auf rückwärts kommt, ist mir allerdings nicht klar.
schnullerbacke
01.07.2005, 10:41 Uhr
zu: was heißt eigentlich "ausbremsen"?
Irgendwann wird ein Limit kommen (seufz) und leider wird es dann immer noch Geschwindigkeitsunterschiede geben. Früher fuhr man in den USA 55 mph, heute 65 -75 mph. Gilt auch für Busse, Gespanne, LKW. Und die 120 km/h Höchstgeschwindigkeit kann man dort fast als Schnitt nehmen. Wenn ich morgens zur Arbeit fahre, ist auf der A92 meist Limit 120 (Wechselnde Anzeige oder wie immer das heißt, bitte jetzt keine belehrenden Kommentare) und wenn man Glück hat gehts links mit 100 voran.
Das ist dann auch eine Art Tempolimit, wenn alles links fährt. Vielleicht wäre ja ein Linksfahrgebot für PKW die Lösung?
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.1.01-002 / 3 Fehlerpunkte
Was kann zu Auffahrunfällen führen?
Unerwartet starkes Bremsen
Unaufmerksamkeit
Zu dichtes Auffahren
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.4.41-130 / 3 Fehlerpunkte
Worauf weisen diese Verkehrszeichen hin?
Auf eine Fahrbahn mit zwei Fahrstreifen für eine Richtung von 3 km Länge
Auf ein Überholverbot, das im 3 km Entfernung beginnt
Auf eine Überholtverbotstrecke von 3 km Länge
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.4.40-127 / 3 Fehlerpunkte
Worauf weisen diese Verkehrszeichen hin?
Auf einen Bahnübergang in der nach rechts führenden Straße
Auf die Richtung, aus der ein Zug kommen kann
Auf eine Umleitung, die den Bahnübergang umgeht
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