|
Das FAHRTIPPS-Forum
Fahrschule, Ausbildung, Prüfung
xFahrschülerx
13.05.2006, 18:50 Uhr
Probleme mit dem Fahrlehrer - Ist ein Wechsel sinnvoll?
Wie schon aus anderen meiner Themen deutlich wurde, bin ich im Moment den B-Führerschein am machen. Leider bin ich eher der intellektuelle Typ und daher praktisch nicht besonders begabt. Beim Fahren tue ich mich daher eher schwer. Bei der Auswahl der Fahrschule hatte ich mich daher auch bemüht, eine vernünftige Auswahl zu treffen, da es mir klar war, dass ich niemand bin, der schon von Anfang gut fahren kann.
Wegen guter Erfahrungen einiger Bekannten bin ich dann zu meiner jetzigen Fahrschule gegangen, da fast alle dort die Prüfung beim ersten Mal bestanden hatten und auch mit dem Fahrlehrer gut zurecht gekommen waren. Die Fahrschule geht dabei so vor, dass man zuerst Übungsfahrten macht, bis man im Augen des Fahrlehrers selbstständig fahren kann. Dann macht er Fahrten unter Prüfungsbedingungen, bis man fehlerfrei fährt. Anschließend fängt er die Sonderfahrten an, nach denen es dann in der Woche vor der Prüfung nochmal weitere Prüfungsfahrten in der Stadt gibt. Im Moment bin ich mit 40 Einzelstunden im ersten Prüfungsfahrtensegment. Anfangs kam ich mit dem Fahrlehrer gut zurecht und hatte das freudige Gefühl, mit der Wahl der Fahrschule richtig gelegen zu haben. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher.
Das erste einschneidende Erlebnis war die erste Fahrt unter Prüfungsbedingungen. Schon relativ frühzeitig passierte mir ein Fehler, als ich zu lange in eine Rechts-Links Einmündung geschaut hatte, und dabei leicht das Lenkrad mitgezogen habe, sodass ich beinahe auf den Bordstein gefahren wäre. Meine Fahrlehrer machte mich in lautem Tonfall auf den Fehler aufmerksam und legte noch eine Geschichte über einen Kinderwagen, den ich ja hätte überfahren können, wenn da einer gestanden hätte, nach. Von da an machte ich viele Fehler in auf der Fahrt, die schließlich zum Abbruch der Prüfungsfahrt führten. Noch bis heute bin ich sicher, dass viele der Fehler hätten vermieden werden können, wenn mein Fahrlehrer mich nach der Geschichte mit dem Bordstein nicht total aus der Fassung gebracht hätte.
So machte ich dann mit den Prüfungsfahrten weiter, in denen mir jedoch immer noch Fehler unterliefen. Manchmal übersah ich eine Einmündung oder ordnete mich in der Einbahnstraße falsch ein. Desweiteren kritisierte meine Fahrlehrer, dass ich zu träge fahren würde. Prinzipiell bin ich in der Stadt ein sehr vorsichtiger Fahrer, fahre daher eher etwas langsamer als man vielleicht fahren könnte, oder halte lieber, wenn ich das Gefühl habe, es ist beim Abbiegen zu eng, an und lasse den anderen fahren. Es kann sein, dass ich in diesen Situationen zu vorsichtig bin. Im Endeffekt denke ich aber, dass es besser ist, langsamer zu fahren, wenn man sich nicht sicher ist, als schneller und dabei einen Unfall zu bauen. Mein Fahrlehrer sah das nicht so und rügte mich in solchen Situationen, ich solle flotter und selbstbewusster fahren. Mit meiner jetzigen Art zu fahren, könne ich Radfahrer werden, aber kein Autofahrer. So fuhr ich halt ein wenig schneller und bog in meinen Augen auch in Situationen, wo ich mich so unsicher fühlte, schneller ab. In meiner letzten Prüfungsfahrt schaffte ich es so auch soweit fehlerfrei nach Hause. Nur beim Rückwärtsparken hatte ich noch meine Schwierigkeiten. Bisher hatten sich aber schon einige Dinge gezeigt, die mir andeuteten, dass der Fahrlehrer im Endeffekt doch nicht so toll war.
So macht mein Fahrlehrer einen eher genervten Eindruck, wenn ich Fehlermachte, insbesonders, wenn sich diese wiederholten. Der Hinweis, wieviele Fahrstunden ich schon hätte, und dass ich das eigentlich können müsste, kommt dann auch öfters noch dazu. Wenn ich dann mal einen etwas schwerwiegenden Fehler mache, z.B. viel zu nah an ein Auto beim Anparken heranfahre, mit Gefahr, dass ich einen Unfall herbeiführen könnte, wird er laut, was mich noch weiter verunsichert. Wenn er mir sachlich sagen würde, was ich falsch gemacht hätte, könnte ich das entsprechend viel besser aufnehmen und wäre auch nicht so verunsichert. Auch z.B. bei meinen Problemen mit dem Rückwärtsparken ist er relativ genervt. Dazu kommt, dass er mich meistens wenn ich zu langsam fahre, zum schneller fahren drängt, was dann wieder schnell Fehler meinerseits auslöst. Trotzdem hatte ich es soweit geschafft, dass ich heute mit den Sonderfahrten beginnen sollte, was sich dann aber nach folgenden Ereignissen wieder hinfällig wurde.
Als ich aus dem Ort (in eine andere Richtung als sonst) fuhr, musste ich einer abknickenden Vorfahrtstraße (Landstraße) folge. Hier fuhr ich im 4. Gang, wobei der 3. Gang wohl besser gewesen wäre. Das gab dann direkt wieder eine eher genervt klingende Zurechtweisung. Kurz danach waren vor einer Kurve Radfahrer auf der Strecke. Ich kam an und hatte, wie gesagt, bin eher vorsichtig, das Gefühl, dass mir das Überholen vor der Kurve zu gefährlich sei und bremster herunter um hinter die Radfahrer zu gehen und sie erst im offenen zu überholen. Mein Fahrlerer wies mich, erneut eher genervt klingend von meinen Fehlern, darauf hin, wie ich denn auf einer Landstraße mit 20 hinter Fahradfahrern herfahren könne und trat selbst das Gaspedal und zwang mich so zum Überholen. Auf der weiteren Strecke, die ich wie gesagt kenne, da ich in der Nähe wohne, wollte ich 60 bis 70 fahren, da es doch öfters Kurven gibt und vorallem am Straßenrand oft Radfahrer und Fußgänger unterwegs sind. Das mag vielleicht ein wenig vorsichtig sein, aber auf der Strecke fühlte ich mich mit 90 oder 100 einfach unwohl. (auf geraden Strecken würde ich bzw. fahre ich auch 100, so ist das nicht) Natürlich kam wieder ein Kommentar über meine träge Fahrweise und ich solle doch bitte Gas geben. Das tat ich dann halt und fuhr am Geschwindigkeitslimit von 100. Dann vergas ich jedoch bei all der Geschwindigkeit, dass die Landstraße kurzzeitig durch einen Ort führte. (jetzt nicht durch ein Wohngebiet o.ä., sondern an einem Touristenparkplatz vorbei) Anstatt mich dann darauf aufmerksam zu machen, legte mein Fahrlehrer eine Vollbremsung hin. Im weiteren Verlauf der Fahrt passierten mir noch ein paar kleine Fehler, wie falsche Gangwahl oder einen vergessenen Schulterblick beim Wiedereinscheren nach einem Hinderniss. Dann bog ich jedoch an einer engen Stelle rechts ab, wobei ich Gegenverkehr hatte. Anstatt jedoch stehen zu bleiben, bog ich trotzdem im 2. Gang ab, schließlich rügte mich mein Fahrlehrer immer, wenn ich unnötigerweise warte. Diesmal war es jedoch zu eng und er musste bremsen. Faktisch beendeten wir hier die Sonderfahrt. Er verschob den Prüfungstermin um eine Woche und sagte, wir müssten halt dann nochmal eine Woche Stadt fahren.
Im Endeffekt bin ich ein wenig genervt nach der Fahrt, da ich das Gefühl habe, dass mich die Art meines Fahrlehrers öfters zu Fehlern drängt. Er ist jetzt nicht ein Choleriker, hat aber bei Fehlern eine Art, die mich jedenfalls aus der Ruhe bringt. Ich habe z.B. eine Mathenachhilfeschüler, dem es schwer fällt, abstraktere Sachverhalte zu begreifen. Dann erkläre ich ihm halt die Sachen ruhig wenn nötig 100mal, ohne dabei genervt zu reagieren. Fühlt er sich z.B. unsicher, bestimmte Rechenschritte im Kopf zu machen, zwingen ich ihn nicht dazu, damit ich ihn nicht zu Fehler verleite. Genau so geht es mir aber irgendwie mit meinem Fahrlehrer. Wenn er micht nicht zu den 100 auf der Landstraße gedrängt hätte, hätte ich sicherlich nicht das Ortsschild übersehen. Genauso wäre ich wohl stehen geblieben beim Abbiegen, wenn ich in der Stadt nicht andauernd deshalb angemotzt worden wäre. Zudem werde ich wohl nie wieder in einer solch engen Situation nochmal den Fehler machen, einfach trotzdem abzubiegen. Daher habe ich auch das Gefühl, dass eine Verschiebung der Prüfung wegen diesen Fehlern, die ich, wenn ich ohne Fahrlehrer gefahren wäre, wohl niemals gemacht hätte, übertrieben ist, und das mir für die Sonderfahrten, weitere Stadtfahrten eigentlich wenig bringen.
Ich hoffe es wird irgendwie deutlich, welche Probleme ich habe. Es geht jetzt nicht um die Woche, die ich die Prüfung später machen soll. Vielmehr habe ich das Gefühl, dass ich auch beim nächsten â EUROžÃœberlandversuchâ EUROœ wieder ähnliche Fehler machen werde, weil mich mein Fahrlehrer verunsichert. Vielleicht ist mein Fahrlehrer für mittelmäßige Schüler genau das Richtige. Da ich jedoch eher ein schwerer Schüler bin, scheint das nicht so gut zu passen. Ich bin mir offen gesagt unsicher, was ich machen soll. Oftmals habe ich das Gefühl, dass mich einfach die Art meines Fahrlehrers zu Fehlern verleitet. Zudem sind ja 40 Fahrstunden auch eine Menge, wenn man bedenkt, dass noch 12 Sonderfahrten, Prüfungsvorbereitung direkt vor der Prüfung, und Fahrstunden nächste Woche wegen der Verschiebung dazu kommen. Dabei ist dann noch zu bedenken, dass es durchaus möglich ist, dass mir wieder ähnliche Fehler passieren und sich die Prüfung weiter verschiebt.
Selbst hab ich schon versucht anzusprechen, dass die Fehler von der Verunsicherung kommen könnten. Da hat mein Fahrlehrer aber eher abgeblockt. Auch glaube ich nicht, dass ein Gespräch seitens meiner Eltern da viel helfen würde, da er, das kommt in den Fahrstunden heraus, sehr von seinen Ausbildungsmethoden überzeugt ist. Andererseits weiß ich auch nicht, ob ein Fahrschulwechsel sinnvoll wäre. Von vielen anderen Fahrschulen hört man Schlimmeres. Und ausser den Problemen mit meinem Fahrlehrer, ist die Fahrschule eigentlich gut. Die Termine werden pünktlich eingehalten, die Autos sind modern, es gibt ausreichend Termine und man fährt keine anderen Fahrschüler durch die Gegend, sondern fährt direkt ins Prüfungsebiet. Leider ist mein Fahrlehrer der Besitzer der Fahrschule und hat sonst nur Aushilfen. Reagiere ich einfach über? Was schlagt ihr mir vor? Ich würde mich über Stellungnahmen freuen.
Obi-Wan
13.05.2006, 19:06 Uhr
zu: Probleme mit dem Fahrlehrer - Ist ein Wechsel sinnvoll?
Wenn er nicht über seinen Stil reden will und sich nicht verändern will, würde ich wechseln.
Der Lehrer soll dir das Fahren beibringen und dir nicht seinen Fahrstil aufzwingen.
Es bringt dir ja nichts, da die vielen Stunden "rumzugurken" wenn es nicht besser wird. :)
kiwi
13.05.2006, 19:35 Uhr
zu: Probleme mit dem Fahrlehrer - Ist ein Wechsel sinnvoll?
dem stimme ich auch zu. Ein Fahrlehrer muss auch annehmen können, wenn du ihm auf deine Probleme ansprÃchst. Vor allem muss er auch auf dich eingehen können, denn er wird ja auch ausreichend für seinen Job bezahlt.
Ich würde ihn nochmal um ein Gespräch bitten, aber außerhalb der Fahrstunde, und die Sache klären. Sollte er trotzdem auf seinen Standpunkt beharren, würde ich auf jedenfall wechseln.
oldie
13.05.2006, 23:06 Uhr
zu: Probleme mit dem Fahrlehrer - Ist ein Wechsel sinnvoll?
ich muss zugeben, ich bin geschockt. 40 Fahrstunden würden mein eigenes Budget total sprengen. Ich hatte inklusive der Pflichtfahrten so mit 25 Std. gerechnet....Liege ich da echt soooooo falsch?
Klar ist es wichtig sich sicher zu sein, aber dem Anschein nach geht es Dir ja nun wirklich nicht gut beim fahren mit diesem Fahrlehrer. Kann es sein das er vieleicht ein leichtes "zahlendes" Opfer gefunden hat?
Ich bin bestimmt nicht die richtige Person um Ratschläge zu geben:-)) kann aber Dir nur sagen: Wechsel die Fahrschuhle...Denn das Du keine Behinderung für den Verkehr sein darfst, ok....Aber nur Du weißt ja auch was Du Dir zutraust...so steht`s ja schließlich auch in den Prüfungsbogen der Theorie!!! Und außerdem gebe ich Dir Recht, denn wenn einmal die Unsicherheit sich eingeschlichen hat ist es total schwierig sich auf den weiteren Verlauf der Fahrstunde zu konzentrieren. Genau das gleiche Problem habe ich auch!
Das ist echt der Hammer - ich gebe hier kluge Ratschläge obwohl ich selber gerade total Verzweifle ;-))
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.2.05-111 / 3 Fehlerpunkte
Was müssen Sie beim Überholen hinsichtlich des Abstandes beachten?
Den Ãœberholten beim Wiedereinordnen nicht behindern
Ausreichenden Seitenabstand vor allem zu Fußgängern und Radfahrern einhalten
Zu mehrspurigen Fahrzeugen größeren Seitenabstand einhalten als zu einspurigen
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.4.41-107 / 3 Fehlerpunkte
Wie müssen Sie sich bei diesem Verkehrszeichen verhalten?
Sie müssen an Hindernissen links vorbeifahren
Sie sind verpflichtet, nach links abzubiegen
Sie dürfen vor dem Zeichen nicht nach rechts abbiegen
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.2.26-105 / 3 Fehlerpunkte
Ein Fußgängerüberweg ist verschneit; sichtbar ist nur das Hinweiszeichen "Fußgängerüberweg". Ein Fußgänger will die Fahrbahn überqueren. Was ist richtig?
Rechtzeitig und vorsichtig bremsen
Nötigenfalls anhalten, um dem Fußgänger das Überqueren zu ermöglichen
Weiterfahren, weil nur sichtbare Markierungen zu beachten sind
FAHRTIPPS-Seiten, die Sie auch interessieren könnten:
|
|
|
|